In dieser Woche machte eine Meldung aus der CSS-Working-Group des W3C die Runde. Bei der letzten Sitzung dieser Arbeitsgruppe ging es offenbar um aktuelle Entwicklungen im Webdesign. Wie bereits im letzten Artikel angedeutet, sind noch nicht alle CSS3-Spezifikationen im Webstandards-Kanon, und werden daher noch nicht in allen Browsern standardmäßig unterstützt.
Bevor eine solche Spezifikation standardmäßig unterstützt wird, arbeiten die Browserentwickler mit eigenen Prefixen, die eine experimentelle Nutzung ermöglichen. Für alle, die gerne aktuelle Spezifikationen einsetzen wollen, gehören diese Prefixe zur täglichen Arbeit. Bisher war ich davon ausgegangen, dass es unter den Netzgestaltern üblich ist, die Prefixe möglichst breit einzusetzen, um das bestmögliche Ergebnis in den meisten Browsern zu erzielen. Die Meldung, von der Eingangs die Rede war, deutet jedoch in eine andere Richtung. Demnach werden, vor allem im mobilen Sektor, hauptsächlich Webkit-Browser (Safari und Chrome) unterstützt, und die anderen vernachlässigt. Dies führte wohl dazu, dass sich die Entwickler von Mozilla (Firefox) und Opera überlegen ebenfalls die Webkit-Prefixe zu unterstützen. Mich irritiert diese Meldung, da Mozilla und Opera über eigene Prefixe verfügen, die mit minimalem Aufwand ebenfalls unterstützt werden können, dasselbe gilt für Microsoft.
Mit Aaron Gustafson empfehle ich daher die andern Browser bewusst zu unterstützen, und deren Prefixe zu benutzen. Dadurch könnte man eine Einengung des Standards auf die Webkit-Welt verhindern, und einem ähnlichen Monopol wie damals beim IE6 den Wind aus den Segeln nehmen.
Aus meiner Sicht ist es immer noch das Beste, wenn man die einzelnen Prefixe (-webkit-, -moz-, -o-, -ms-) nutzt und am Ende der Reihe die Spezifikation verwendet, wie sie voraussichtlich standardisiert wird, ohne Prefix.
Weitere Informationen dazu:
d’accord!
Am sinnvollsten wäre es für Funktionen, die im Standard definiert sind bzw. werden sollen, diese gleich ohne Präfixe einzuführen bzw. zu implementieren, denn sind die Präfixe einmal in Benutzung, wird man sie nur schwer wieder los, und hat dafür auf die nächsten Jahre für alles mögliche fünf unterschiedliche Anweisungen, anstatt einer. Und das ist weder effizient, noch wartungsfreundlich oder bandbreitensparend, sondern vor allem etwas umständlich.
Grundsätzlich stimme ich dir zu Götz, die experimentelle Unterstützung bietet jedoch die Möglichkeit die Spezifikationen schon zu testen bevor sie standardisiert sind. Wenn man die Spezifikation auch ohne Präfix im Stylesheet hat, und diese am unteren Ende des jeweiligen Bereiches steht, funktionieren sie in den Browsern, die sie standardmäßig unterstützen, und die älteren Browsern bekommen sie nach wie vor mit Präfix geliefert. So schlecht finde ich das nicht.
Den Vorteil an den Präfixen sehe ich zum ersten darin, dass einem das Experimentelle bewusst bleibt, und zum zweiten in einer klaren Trennung zwischen Standard und (noch-) Nicht-Standard. Andernfalls kommen wir eben wieder dahin, dass Nicht-Standards ohne ein Prefix den Anschein des Standardisierten erwecken und sich ggf. zu einem solchen verselbstständigen.