Unruhe als Gewohnheit

Heute mittag stolperte ich über einen Artikel von Oliver Reichenstein, der mir aus dem Herzen spricht. Unter dem Titel »Sweep the Sleaze« stellte er die Gewohnheit auf jede Seite und unter jeden Artikel die bekannten Social-Media-Buttons zu packen, in Frage.

In Gesprächen mit Kunden plädiere ich ebenfalls immer dafür nicht die klassischen Social-Media-Buttons einzusetzen. Meine Hauptargumente sind die Verzögerung der Ladezeit und das Mitschreiben der Nutzungsgewohnheiten der Besucherinnen und Besucher. Des Weiteren bezweifle ich den Mehrwert der Buttons. Statt der klassischen Buttons plädiere ich für eine handgeschrieben Lösung. Auf diese Weise können die Inhalte einfach im jeweiligen Netzwerk geteilt werden, ohne die eben beschriebenen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

Mit Bezug auf das Smashing Magazine konstatiert Reichenstein weiter, dass diejenigen die Dienste wie Twitter, Facebook oder Google+ aktiv nutzen keine Erinnerung an das Teilen der Inhalte benötigen. Sie müssen nicht daran erinnert werden. Wenn ihnen der Inhalt gefällt oder sie ihn für diskussionswürdig halten, dann kopieren sie die Adresse bspw. in ihren Twitter-Client und schreiben einen Gedanken dazu. Ich selbst praktiziere das genauso, und nutze nie die angebotenen Social-Media-Buttons.

In einem kurzen Interview im .net Magazine schreibt Reichenstein über seine Motivation für den erwähnten Artikel. Sein Ziel ist es eine Gewohnheit in Frage zu stellen, die mehr Nachteile als erkennbare Vorteile bringt. Ihm gehe es um die Reduktion von Unruhe, und somit um Konzentration auf die angebotenen Inhalte.

Zwei Fragen an Euch:

  • Wie setzt ihr die Schnittstelle zwischen einer Webseite und den Social-Media-Diensten um?
  • Wie teilt ihr Inhalte einer Webseite/eines Blogs in euren sozialen Netzwerken?

Freue mich auf Eure Gedanken zu den Fragen, und auch auf Ergänzungen oder andere Einschätzungen zu dieser Thematik.

2 Reaktionen

  1. Moin,
    bisher benutze ich die klassischen Buttons, aber eigentlich stören sie mich, da mein Blog dadurch wirklich merksam langsamer ist.
    Für eine andere Lösung fehlt mir allerdings das Wissen und die Zeit. Wahrscheinlich bin ich aber einfach nur zu faul. ;)
    Grüße, Lennart

  2. Hey Depone!
    Bei Frage 1 kann ich nicht mitreden. Zu Frage zwei: Mir sind diese Buttons gänzlich unbekannt in der Anwendung und ich frage mich auch immer öfters, wieso sie überall anzutreffen sind. Ich glaube, der Betreiber der Seite möchte damit v.a. kundtun, dass er auf sozialen Netzwerken aktiv ist und damit gewissermassen ein Statement an den User abgeben, sozusagen eine digitale „Confessio“.
    Wie du es beschreibst, was mir Diskussions- oder Teilungswürdig erscheint, kopiere ich in die Statusmeldung rein. Bei meinem WordPress Blog merke ich zudem, dass ich mehr Möglichkeiten habe, wenn ich so vorgehe, als wenn ich die automatische Funktion des Teilens von einem neuen Post auf fb nutze. Wirkt irgendwie persönlicher, wenn den von persönlich gesprochen werden kann in der Welt der Nullen und Einsen…
    Grüessli, David.

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