Hinter den Kulissen

Für die meisten Nutzerinnen und Nutzer von Webseiten arbeiten die ›Rendering Engines‹ der Browser unbemerkt. Sie kümmern sich hinter den Kulissen darum, dass die Webseite im Browser der Wahl sauber angezeigt wird und ordentlich benutzt werden kann.

Im Februar sorgte eine Information aus der CSS-Arbeitsgruppe des W3C für einige Aufmerksamkeit. Daniel Glazmann führte in seinem bekannten Blogeintrag aus, dass einige Browserentwickler überlegten das -webkit-Prefix einzuführen, da es eine (zu) große Anzahl von Webseiten gab, die sich nicht um die Prefixe anderer Browser scherten und lediglich für -webkit- entwickelten. Mit der Ankündigung von Opera zukünftig auch auf WebKit zu setzen schien dieser Trend noch weiter unterstützt zu werden.

Gestern veröffentlichte allerdings das Entwickler-Team von Chrome, dem hauseigenen Browser von Google, einen Blogeintrag, in dem sie darüber sprachen, in Zukunft eine neue Rendering-Engine einzusetzen. Diese Engine hört auf den Namen ›Blink‹ und verfolgt folgende Mission: »To improve the open web through technical innovation and good citizenship«.

Bei Blink handelt es sich um einen WebKit-Fork, weshalb in naher Zukunft nicht mit großen Abweichungen von WebKit zu rechnen sein wird, was sich im Laufe der Zeit jedoch ändern könnte.

Im eben erwähnten Blogeintrag des Chrome-Entwicklerteams heißt es:

»… we believe that having multiple rendering engines—similar to having multiple browsers—will spur innovation and over time improve the health of the entire open web ecosystem.«

Quelle: The Chromium Blog – Blink: A rendering engine for the Chromium project

The Verge bringt noch folgenden Aspekt ins Spiel:

»Most interesting of all is what this could mean for Google — it currently is trying to gain traction with Chrome OS, which of course is based almost entirely on the Chrome browser. A more powerful rendering engine could mean more powerful and useful apps within Chrome OS.«

Quelle: The Verge, Google forks WebKit with new Blink rendering engine for Chrome

Auch wenn sich zunächst „gefühlt“ nicht viel ändern wird, könnte diese Entscheidung dazu führen, dass die befürchtete Konzentration auf -webkit- nicht weitergehen wird, und somit Webseiten bewusst plattform- und browserübergreifend entwickelt werden.

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