Gravatar

Heute schreibe ich über einen Dienst, der mir sehr gut gefällt und der über bloße optische Reize hinaus auch einiges an Bedeutung mitbringt: gravatar.com

Aus vielen Foren sind sie bekannt, die Bilder derjenigen die ihre Meinung kundtun oder mit Rat und Tat zur Seite stehen, sie werden Avatare genannt. In den Kommentarbereichen vieler Blogs erfreuen sie sich seit einiger Zeit großer Beliebtheit und werden durch die Entscheidung der serienmäßigen Einbindung in WordPress nun auch massentauglich.

Da die Bilder aus dem Forengebrauch Avatare genannt werden, liegt es nahe, dass die beiden vorangestellten Buchstaben auch eine Bedeutung haben – G-R-Avatar steht für globally recognized avatar. Ein Bild das dir im weltweiten Netz folgt und überall dort eingebunden wird wo du deine E-Mail-Adresse hinterlässt. Natürlich muss der Dienst auch von der jeweiligen Seite unterstützt werden, aber das ist ja nicht die Sorge des Kommentierenden.

Auf gravatar.com kannst du dir einen Account anlegen. Diesem Account kannst du mehrere E-Mail-Adressen zuordnen und entsprechend unterschiedliche Bilder einpflegen. Auf diese Weise ist es möglich deinen Kommentaren unterschiedliche Bilder zuzuordnen, bzw. unterschiedliche E-Mail-Adressen zu verwenden. Dies bietet sich z.B. dann an, wenn du in unterschiedlicher Mission unterwegs bist und auf manchen Blogs „eher dienstlich“ mitredest während du dich auf anderen mit deinen Freunden austauschst. Mir gefällt diese Möglichkeit unterschiedliche E-Mail-Adressen zu verwenden, da ich meine Posteingänge gerne strukturiert habe.

Ich plädiere dafür gravatar.com zu benutzen. Sowohl auf deiner eigenen Seite, als auch jeder von uns persönlich beim Kommentieren. Das hat mehrere Gründe.

Meiner Ansicht nach leben Blogs vom Austausch. Sie sind nicht als Medium der Kommunikation in eine Richtung gedacht und ermöglichen es auf einfache Weise Kommentare abzugeben und darüber in einen Austausch zu kommen.

Wenn jeder Kommetierende sich erkennbar macht hilft das zu einem fairen Austausch. Gerade der vielbeschworene Versuchung ungefiltert seinen Senf ins Netz zu blasen, wird durch die Angabe eines nachvollziehbaren Namens (der nicht in jedem Fall dem vollen Namen entsprechen muss) und der Zuordnung eines Gesichtes positiv entgegengewirkt. Es kann auf dieser Basis zu einem guten Austausch unter Menschen kommen. Natürlich bleibt das Risiko der Missverständnisse weiter bestehen, da einige Kanäle unserer Kommunikation – wie Gestik, Mimik und Tonfall – nicht übertragen werden. Ein Bild vor Augen hilft jedoch beim kommentieren aktiv daran zu denken, dass es sich um eine Unterhaltung zwischen gleichberechtigten Personen handelt. Aus diesem Grund plädiere ich auch für die Verwendung eines Fotos auf dem der Kommentierende erkannt werden kann. Ich halte nicht sehr viel von anonym abgegebenen Kommentaren, da sie meiner Ansicht nach den Austausch von gleichberechtigten Personen torpedieren.

Marshall McLuhan schrieb vor etlichen Jahren: »Propaganda ends where dialogue begins.« Und genau darin sehe ich die Chance von Blogs, sie ermöglichen einen Dialog. Egal ob ich als Privatperson meine Meinung kund tue oder ob ich als Selbstständiger oder Untenehmen über meine Arbeit und Produkte schreibe – es geht um den Dialog, den Austausch zwischen gleichberechtigten Personen. Aus diesem Grund bin ich natürlich auch dafür, dass derjenige gut zu erkennen ist, der das Blog betreibt, aber eben auch jeder einzelne Kommentierende. Gravatare sind auf diesem Weg ein Schritt in die richtige Richtung.

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Hier gehts zu gravatar.com. Dort könntest du dir nun einen Account anlegen oder deinen Bestehenden durchsehen und gegebenenfalls aktualisieren.

Das Zitat weiter oben stammt von Marshall McLuhan und findet sich auf Seite 142 seines Klassikers: The Medium is the Massage.

5 Reaktionen

  1. Hallo Daniel,

    nun, ich wiederhole mich ja nur ungern, doch Du läßt mir keine Wahl! ;)

    Mein Freund Jeena hat sich auch schon mal Gedanken zu dem Thema gemacht und Pavatar (Personal Avatar) erfunden und dazu auch gleich eine Spezifikation geschrieben, die inzwischen in Version 0.3.0 vorliegt.

    Der größte Vorteil von Pavatar gegenüber Gravatar liegt meiner Ansicht nach in der dezentralen Struktur. Ich habe aktuell keinen Überblick, aber ich weiß, daß Gravatar eine Zeit lang alles andere, als zuverlässig funktioniert hat, außerdem ist es mir persönlich lieber, wenn ich die volle Kontrolle über meinen Avatar habe und nicht vom Wohlwollen eines Webdienstes abhängig bin.

    Ansonsten stimme ich Deinen Ausführungen zur Nützlichkeit von Avataren selbstverständlich zu und versuche mir, Marshall McLuhans Zitat zu merken.

    Viele Grüße,
    Götz

  2. Ich finde es auch interessant, wen man, dank Gravatar, auf den verschiedensten Blogs „trifft“ und dank seines Bildes wieder erkennt.
    Ein sehr guter Dienst, das finde ich auch!

  3. Danke sehr für eure Kommentare.

    @Götz:

    Den größten Vorteil von Pavatar sehe ich tatsächlich darin, dass die Avatare dezentral gehostet werden. Jeder sorgt selbst für sein Bildchen, und diese sind somit nicht von einem Drittanbieter abhängig. Wenn ich die Seite richtig verstanden habe, dann gibt es auch einige gute Möglichkeiten Pavatar auf der eigenen Seite einzubinden. Allerdings würde ich den Nachteil auch darin sehen, dass jeder einen eigenen Hoster braucht um überhaupt einen Avatar zu haben. Da WordPress mit Gravatar zusammenarbeitet, ist ein Gravatar beim wordpress.com-Account dabei und es ist darüber hinaus jedem möglich ein Bild bei Gravatar hochzuladen.

    Soweit ich gravatar.com in den letzten Jahren beobachtet habe, ist es seit den Aussetzern in 2006 sehr konstant erreichbar.

  4. Hallo Daniel,

    nun, daß sich jetzt durch zweifelhafte Partnerschaften mal wieder ein technisch unterlegenes System versucht Vorteile zu verschaffen, indem es sich an einen hängt, der auf dem Weg ist auf dem breiten Markt eine monopolnahe Stellung einzunehmen ist eben eine weitere bedauerliche Episode in der Webgeschichte … und überhaupt: was hat die Software WordPress mit einem wordpress.com-Account zu tun?

    Naja, abgesehen davon würde ja auch nichts gegen einen gehosteten Pavatardienst sprechen, soweit ich weiß gab es auch mal Überlegungen dazu, da werd ich demnächst mal rein Interesse halber nachfragen, was daraus bislang geworden ist. Das Webspace-Argument zieht also nicht so richtig. Und, um damit nicht die schöne Dezentralität wieder kaputtzumachen könnte man natürlich auch ein Hosting-Script als Open Source Software anbieten.

    Viele Grüße,
    Götz

  5. ich habe darauf hingewiesen, dass wordpress.com gravatar standardmäßig verwendet, da auf .com ja die wordpress-software läuft die wir auf unseren servern hosten. dadurch, dass gravatar von wordpress unterstützt wird, wird dein gravatar auch dann angezeigt wenn du keinen gravatar.com-account hast dafür aber einen bei wordpress.com. eine weitere auswirkung findet sich in den themes – die standard-themes haben gravatare implementiert, du musst also nichts mehr machen um sie in deinem kommentarfeld angezeigt zu bekommen. ich denke, dass sich das auf viele weitere themes ausweiten wird, also auch auf die die man sich frei herunterladen kann.

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